Wie irgendwie jedes Jahr galt es auch in diesem wieder eine Woche Resturlaub loszuwerden. Für einen Ausflug in den wirklich sonnigen Süden zum Aufwärmen lohnte sich die Sache nicht, im Norden ist es immer noch dunkel und kalt und so wichen wir nach Südosten aus und machten uns auf nach Graz und Ljubljana.
Auf geht’s!
Die Reise mit dem Zug nach Graz wurde genau ab Salzburg interessant, wenn man in die Alpen eintaucht. Der Zug rollt gemächlich vor sich hin und man kann die Landschaft geniessen. Bei schönem Wetter wurde dann auch das Umsteigen zum Vergnügen.
Der Eurocity fährt nach und nach die Skigebiete an und spuckt an jeder Station mit Skiern bepackte Touristen aus.
Da wenige Tage vorher kurz vor Graz eine im Bau befindliche Strassenbrücke auf die Zugtrasse gestürzt war, ging es zum Schluss noch mit dem Schienenersatzverkehr weiter. Dies lief aber sehr problemlos ab.
Graz
Nach rund zehn Stunden kamen wir schliesslich in Graz an, sprangen noch kurz in einen Supermarkt und checkten dann mit Schwung im Hotel ein.
Graz empfing uns am nächsten Tag mit recht frischen Temperaturen, aber die Sonne tat ihr Möglichstes, um den kühlen Dunst aufzulösen. Ab und zu gelang es ihr und es wurde fast schon frühlingshaft. Der Schlossberg präsentierte sich im hellen Morgenlicht und natürlich erklommen wir ihn zu Fuß und verschmähten die Standseilbahn.
Vom “Kriegssteig” aus hatte man einen schönen Blick über die Dächer der Grazer Altstadt.
Im Herbersteingarten nutzten wir die Gelegenheit und schossen ein Panorama von Graz.
Der Uhrturm verwirrte uns regelmäßig mit der ihm eigenen Anzeige der Zeit. Aber irgendwann hatten wir den Bogen raus.
In diesem Zusammenhang fiel uns auch auf, dass es in Graz ziemlich viele Kirchen gibt, die aber alle um ein paar Minuten versetzt zu den vollen Stunden läuten. Und sie sind nicht so laut wie die Kirche im heimischen Dorf … das fanden wir ziemlich sympathisch.
Auf dem Schlossberg sind auch einige Geocaches versteckt und immerhin einer entkam uns nicht.
Weiter ging es dann durch Graz und seine Gassen. Immer wieder lugte der Uhrturm hervor, aber auch andere Dinge gab es zu entdecken.
Wie auch immer wir uns durch die Gassen schlängelten, der Schlossberg war nie weit.
An einem Abend versammelten wir uns dann auf dem Grazer Hauptplatz und nahmen das Rathaus ins Visier. Auch die Gassen von Graz sahen abends noch einmal anders aus.
Ljubljana
Durch die eingestürzte Brücke kam es auf der Strecke von Graz nach Ljubljana zu einer deutlichen Verspätung. Immerhin fuhr der Zug durch und man musste sich nicht auf eine doch recht abenteuerliche Verbindung mit dem Schienenersatzverkehr einlassen.
Der Zug selbst war mehr oder weniger leer. Wir teilten uns den Waggon irgendwann mit zwei weiteren Passagieren.
Bis zur slowenisch-österreichischen Grenze ging es zügig voran und auch Maribor erreichten wir schnell. Doch dann wurde die Strecke hügeliger und rumpeliger und der Zug fuhr doch recht langsam durch Slowenien. Der Blick aus dem Fenster war aber interessant genug, um es nicht langweilig werden zu lassen.
Nach fünf Stunden im Zug durchquerten wir schnell die Altstadt von Ljubljana, checkten im Hotel ein und stürzten uns in sympathische Getümmel. Die Burg von Ljubljana überragt alles und da das Wetter noch gut war, machten wir uns auf den Weg zu ihr.
Von dort oben hatten wir einen herrlichen Blick bis zu den Alpen.
Die Altstadt von Ljubljana ist fast eine einzige Fussgängerzone, was alles sehr entspannt macht. Die Strassen und Gassen haben uns sehr gefallen; überall gab es viel zu sehen.
In der Altstadt von Ljubljana gibt es eine Unmenge von kleinen Geschäften und Cafés, in denen die Leute auch schon morgens halb neun bei drei Grad draussen(!) sitzen. Alles wirkt sehr entspannt und einladend.
Skulpturen findet man eine Menge, auch derart moderne Dinge. Und natürlich gibt es überall Drachen zu sehen – das Wappentier von Ljubljana.
Zehn Uhr sah es dann so aus:
Beim Schlendern durch die Altstadt fielen uns auch diese hübschen Laternen auf. Weiter ging es dann auf den einst höchsten Wolkenkratzer Zentraleuropas.
Die Innenstadt ist von vielen jungen Leuten bevölkert, was sicherlich auch daran liegt, dass sich die Uni mitten in der Altstadt und den umgebenden Stadtvierteln befindet.
Ljubljana hat auch einen Park – den Tivoli – der der Erholung dient. Auf dem Weg dahin kamen wir auch an nicht ganz so schönen architekturellen Leistungen vorbei. Im Park legte dann der Wind einen Baum um, an dem wir kurz vorher vorbeigegangen waren. Puh!
Vom Park aus gibt es dann auch wieder eine schöne Aussicht auf die Stadt.
Auch einige Geocaches sind im Park versteckt – den an der Eishockeyhalle haben wir gefunden.
Zurück im Stadtzentrum lauern wieder hinter jeder Ecke neue Dinge.
Verständigt haben wir uns mit den Einheimischen auf englisch, was wirklich jeder konnte – selbst der Mann vom Dönerimbiss. Sobald klar war, dass man kein slowenisch sprach, wurde wie selbstverständlich ins Englische gewechselt.
Verpflegt haben wir uns unter anderem bei Frks. Ganz köstlich für wenig Geld.
Abends sieht es dann in Ljubljana so aus:
Natürlich haben alle Cafés geöffnet und sind wirklich voll besetzt. Bis weit nach Mitternacht tummeln sich noch die Nachtschwärmer wochentags in der Stadt.
Tagsüber legt man als Tourist die Kamera selten aus der Hand.
Uns hat es so gut hier gefallen, dass wir unbedingt im Wonnemonat Mai noch einmal herkommen möchten. Vielleicht auch ein paar Tage länger, um die Umgebung zu erkunden.
Ab nach Hause
Irgendwann ist jeder Urlaub vorbei und so ging es dann von Ljubljana aus mit dem Eurocity nach Hause. Dabei durchquerten wir abermals die Alpen, in denen es noch das eine oder andere Schneetreiben gab.
Völlig ohne Verspätung kamen wir wieder nach zehn Stunden am heimischen Bahnhof an.
Insgesamt sind wir wohl knapp 1500 km mit dem Zug quer durch Europa gefahren, haben mehrere Landesgrenzen überschritten, mussten nicht einmal einen Ausweis vorzweigen und wurden überall vernünftig behandelt. Auch darauf kann man mal einen Gedanken verwenden.