An einem schönwettrigen Frühherbstwochenende wanderten wir auf einem Teilstück der Via Alpina von Grindelwald über die Kleine Scheidegg nach Lauterbrunnen.
Natürlich kann man im Eisenbahnland Schweiz mit dem Zug zur Passhöhe hinauf und auf der anderen Seite wieder hinab fahren – wir absolvierten alles zu Fuss. Die Zugfahrer winkten entspannt beim Überholen.
Die ersten Stunden der Wanderung standen im Zeichen – im Schatten – des Eiger und seiner Nordwand. Zwei Kilometer Fels senkrecht nach oben verdunkeln schon mal die Sonne.
Jedes flache Teilstück der Strecke war willkommen. Die meisten Mountainbiker, die hier entlangfuhren, hatten elektrische Unterstützung. Einige waren aber auch nur mit ihren Muskeln unterwegs – puh!
Die Kleine Scheidegg ist ein Knotenpunkt von drei Bahnstrecken und – klar – ein Touristen-Hotspot. Von hier aus kann man mit der Jungfraubahn auf das Jungfraujoch fahren – eine Bahnlinie ins Hochgebirge nur für’s Vergnügen – was für ein Luxus!
Nach einer Pause auf dem Dach des Bahndepots ging es dann auf der anderen Seite Richtung Lauterbrunnen hinunter. Auch hier boten sich wieder beeindruckende Ausblicke.
Den Abbruch einer Schneeschicht konnten wir auch beobachten – ordentliches Grummeln im Tal inklusive. Aber wahrscheinlich war dies nur ein kleineres Ereignis dieser Art.
Auf dem Weg ins Tal wärmte uns die Sonne kräftig den Rücken. Kurz vor Schluss füllten wir die Vorräte in dem autofreien Ort Wengen ab – es scheint, als gäbe es hier genauso viele Hotels und Ferienwohnungen wie Einwohner.
Und zum Schluss dann der berühmte Blick in das Lauterbrunnental. Angeblich bot die Landschaft Inspiration genug für den jungen J.R.R. Tolkien, um eine “grössere” Erzählung zu schreiben.
Mit den ersten Regentropfen kamen wir schliesslich am Bahnhof Lauterbrunnen an und liessen uns nach Hause fahren.