Rundumsicht

Rundumsicht

Nachdem die Ausrüstung am Start ist und die ersten Versuche durchaus vielversprechend verliefen, zündete ich nun die nächste Stufe und wollte auch endlich mal ein 360-Grad-Panorama erstellen.

Grundsätzlich ist das auch nicht schwer, der Teufel steckt wie immer im Detail.

Fischauge?

Es fängt schon damit an, daß in den meisten Anleitungen, die man so findet, ein Fisheye-Objektiv benutzt wird. Manche Autoren scheinen ganz stolz darauf zu sein, mit so wenig Aufnahmen wie möglich ein komplettes Kugelpanorama erstellen zu können.

Ich selbst habe kein derartiges Objektiv und habe auch nicht vor, mir ein solches anzuschaffen. Die Effekte, die man erreichen kann, sind zwar durchaus schick, aber für alle zwei Jahre mal benutzen, ist es mir doch zu teuer.

Also habe ich mein Standard-Zoom-Objektiv auf 35mm Brennweite eingestellt und bin losgezogen. 35mm finde ich recht angenehm – erstmal weitwinklig genug, aber es verzeichnet noch nicht so sehr. Außerdem kann man in eine 35mm-Aufnahme auch etwas vernünftiger hineinzoomen und sich Details anschauen. Bei 8mm ist man da schon arg eingeschränkt.

Der Rechner schwitzt

Der Nachteil ist natürlich, daß man viel mehr Aufnahmen braucht. Die Fisheye-Kollegen kommen oft mit sechs bis neun Fotos hin – ich habe für ein Panorama 87 Aufnahmen benötigt.

Bei der Menge an Daten – pro Aufnahme 24 MP – kam dann auch mein sechs Jahre alter Rechner an seine Grenzen. Lightroom brauchte etwa 25 Minuten, um die Bilder als 1:1-JPEGs zu exportieren.

Mit PTgui verlief das Zusammensetzen der Panoramen eigentlich ganz vernünftig. Dumm nur, wenn man viel eintönigen Himmel fotografiert hat. Da kommt der beste Algorithmus nicht mit und man muss selbst Hand anlegen. Aber mit genügend Geduld geht auch das vorbei.

Das Stitchen eines Panoramas an sich dauerte dann wieder so 20 Minuten, in denen der Computer nicht mehr ansprechbar war. 8 GB RAM sind zuwenig. Die Swapperei auf Nicht-SSD-Festplatten ist ein Spass-Killer. Zeit für ein Upgrade?

krpano

Aber irgendwann ist alles vorbei und die Panoramen sind fertig. Damit man aber auch die Rundumsicht erleben kann, muss ein Panorama entsprechend dargestellt werden. Zu diesem Zweck habe ich mir die Software krpano ausgesucht (es gibt auch andere).

Die grundsätzliche Bedienung ist so einfach, daß man gar nicht weiter darauf eingehen muß. Will man aber komplexere Dinge, wie das Verlinken mehrerer Panoramen zu einer virtuellen Tour, erreichen, wird es schnell umfangreicher. Hier hat mir das Video-Tutorial von Thomas Bredenfeld sehr geholfen. Es ist mittlerweile zwar schon ein paar Jährchen alt, aber es erklärt immer noch alle wichtigen Dinge.

So sieht’s aus

Schelmenbusch

Ja, das ist nun das Ergebnis. Das Wetter war nicht optimal, es gibt schönere Motive und der ein oder andere wird feststellen, dass der Nodalpunkt nicht hundertprozentig eingestellt ist.

Egal, für meinen ersten Versuch finde es ziemlich cool. Es hat Nerven und Zeit gekostet, oft kam der Job dazwischen und so weiter. Von daher bin ich zufrieden und bis zum nächsten grossen Urlaub ist es – leider – noch lang genug hin, um ein paar Sachen zu optimieren. Und dann wird es richtig gut ;-)